Bewerbungsfoto mit ChatGPT erstellen?
KI im Bewerbungsprozess

Kein perfektes Bewerbungsfoto zur Hand, das kann doch sicher ChatGPT übernehmen, oder? Ich habe den Selbstversuch gewagt und wurde zumindest gut unterhalten.
KI gehört für viele bereits zum Alltag. Wir zeigen dir in unserer neuen Serie, wie man KI gekonnt im Bewerbungsprozess einsetzt. Das hier ist Teil 3. Am Ende des Artikels findest du Teil 1 „Berufsorientierung“ & Teil 2 „Selbstpräsentation im Bewerbungsgespräch“.
Immer wieder lese ich von dem Tipp, KI für das Erstelle oder Optimieren eines Bewerbungsfotos zu nutzen. Da ich diesem Vorschlag grundlegend skeptisch gegenüberstehe, dachte ich, ich probiere es einmal selbst aus. Bei meiner Recherche fand ich einige kostenpflichtige Anbieter, die mir ehrlich gesagt zu teuer waren. Nach einem missglückten Versuch mit Canva, den ich euch erspare, bat ich ChatGPT um Unterstützung. Diese KI ist vermutlich auch die erste Anlaufstelle für viele Studierende.
Ich habe zwei Fotos hochgeladen: Mein altes Bewerbungsfoto mit blonden Haaren und ein aktuelles Selfie, das ich spontan im Home Office gemacht habe. ChatGPT sollte sich an der Haarfarbe von dem aktuellen Selfie orientieren.
Die Ergebnisse
Insgesamt habe ich drei Bilder generieren lassen und auch, wenn sie an sich sehr realistisch aussehen, haben sie wenig Ähnlichkeit mit mir.
Bild 1: Diese Person sieht mir entfernt ähnlich, aber bin wirklich nicht ich. Die Haare sind zu dunkel, die Gesichtszüge stimmen nicht und die Person wirkt älter. Nach ein paar Anpassungen wurde das zweite Bild generiert.
Bild 2: Dieses Bild schaut mir noch weniger ähnlich und wirkt auch etwas erschöpft.
Bild 3: Nachdem ich unzufrieden war, schlug ChatGPT vor, dass es nur ein Bild nimmt und es „mit neutralem, professionellen Hintergrund, leichter Retusche (Licht, Haut, Farben etc.) und deiner echten Frisur und deinem Look in ein realistisches Bewerbungsfoto verwandeln“ kann. Auch bei diesem Bild handelt es sich schlicht um eine andere Person.
Fazit
ChatGPT würde ich nicht für die Erstellung oder Optimierung eines Bewerbungsfotos nutzen. Ob man Geld für so einen Service ausgeben möchte, muss jede*r selbst für sich entscheiden.
Da die meisten von uns, aber ein Smartphone mit guter Kamera besitzen, kann man ein Bewerbungsfoto ohne Budget auch einfach zuhause machen, wie ich einmal in einem Reel erklärt habe. Die wichtigsten Tipps dafür:
- Neutraler Hintergrund
- Kameralinse putzen!
- Outfit & ggf. Makeup mit dem man sich wohl fühlt im Vorhinein vorbereiten
- Gute Lichtverhältnisse, am besten helles Tageslicht
- Das Smartphone an einem Stativ oder ähnlichem anbringen und mit Fronkamera und Selbstauslöser fotografieren oder eine*n Freund*in fragen
- Das Foto weder von oben oder unten machen und etwas Platz link, rechts & oben lassen (für Portraitfotos sind die Gitternetzlinien hilfreich, die man meistens in den Einstellungen aktivieren kann)
- Zeit nehmen, unterschiedliche Posen und Outfits ausprobieren & Spaß haben – nicht jede*r fühlt sich vor der Kamera wohl, aber mit etwas Geduld wird man ein gutes Foto schaffen
Valerie Lechner
Social Media & Communication Managerin bei Uniport
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